Der nächste Roman – Worum es geht

Anders als meine bisherigen Romane wird dieser weder eine Abenteuergeschichte, noch ein Thriller. Im Zentrum steht hier nicht der „Plot“, sondern der Protagonist, sein Denken, seine Suche nach Antworten, seine Vergangenheit und seine Entwicklung. Verschiedene Personen stehen ihm dabei zu Seite, bringen ihn auf den Weg und ändern seine Sichtweise. Es ist in gewisser Hinsicht ein Entwicklungsroman, eine Suche nach sich selbst.

Ort der Handlung ist die Stadt Porto, in der ich viele Jahre verbracht habe und die mir ans Herz gewachsen ist. Sie hat einerseits direkt mit der Vergangenheit des Protagonisten zu tun, andererseits spiegelt sie viele der inneren Motive wieder: Die Verhaftung in der Vergangenheit, die vielerorts noch lebendige Geschichte aus engen, mittelalterlichen Gassen, Granit und Kachelmalereien, der Geruch nach Leder, Bohnerwachs und Fisch, und zugleich der Aufbruch in die Moderne, mit renovierten Stadthäusern, modernen Installationen, Kunstgalerien und lebendigem Nachtleben.

Eine zusätzliche Inspiration sind die Texte von Portugals bedeutendem Dichter Fernando Pessoa, insbesondere sein unter dem Heteronym „Bernardo Soares“ verfasstes „Buch der Unruhe“. Wie kaum ein anderer Autor verdichtet er hier das Leben und Lebensgefühl in Portugal mit einer einzigartigen Melancholie. Dieser Stimmung, die noch heute unter der frischen Farbe des Landes zu spüren ist, ebenso wie dem Dichter und der Stadt, möchte ich mit dem Roman eine kleine Hommage aussprechen.

Die Ideen rund um diesen Roman trage ich schon seit einiger Zeit mit mir herum. Noch bin ich damit beschäftigt, die Figuren auszuarbeiten und die Dramaturgie aufzubauen. Dabei hat mir die Arbeit mit Bettina Wüst und ihrer Thea-Script-Methodik viel geholfen, worüber ich auch 2014 ein Interview mit ihr für die Autorenzeitschrift Federwelt geführt habe. Dann werde ich die richtige Erzählstimme finden müssen.

Bis ich also beginne, Prosa zu schreiben, liegt noch viel Arbeit vor mir.